Privatinsolvenz: Was passiert mit meiner Immobilie?
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Die Privatinsolvenz bietet Menschen in finanzieller Not die Chance, sich von Schulden zu befreien und einen Neustart zu wagen. Das Ziel ist es, nach einer festgelegten Phase wieder komplett schuldenfrei zu sein. Doch für Immobilienbesitzer stellt sich hier vor allem eine Frage, ob sie ihre Immobilie behalten können.
Folgen der Privatinsolvenz für Hausbesitzer in Offenburg
Das Privatinsolvenzverfahren bietet verschuldeten Personen die Möglichkeit, ihre finanziellen Verpflichtungen über einen festgelegten Zeitraum neu zu ordnen oder teilweise erlassen zu bekommen.
Für Hausbesitzer bedeutet dies häufig, dass ihre Immobilie veräußert werden muss. Der Verkaufserlös wird verwendet, um die Forderungen der Gläubiger zu begleichen. Oft resultiert die Insolvenz daher in einer Pfändung oder sogar einer Zwangsversteigerung des Hauses.
Wann kann ein Eigentümer sein Haus behalten?
Es gibt bestimmte Situationen, in denen ein Hausbesitzer sein Eigentum während der Privatinsolvenz behalten kann. Dies ist möglich, wenn der Insolvenzverwalter das Objekt aus der Insolvenzmasse freigibt. Eine solche Freigabe erfolgt in der Regel, wenn ein Verkauf die Schulden nur geringfügig reduzieren würde. Der Insolvenzverwalter muss dabei die Interessen der Gläubiger und des Schuldners sorgfältig abwägen.
Wie wird mit Immobilien in der Privatinsolvenz verfahren?
Der Verkauf einer Immobilie kann in der Privatinsolvenz eine sinnvolle Maßnahme zur Schuldentilgung sein. Anstatt das Risiko einer verlustreichen Zwangsversteigerung einzugehen, sollten Eigentümer in Betracht ziehen, ihre Immobilie über einen erfahrenen Makler zu veräußern. „Ein Makler kann den Wert der Immobilie präzise einschätzen und sie zügig sowie zu einem marktgerechten Preis verkaufen“, erklärt Klaus Seigel vom Maklerbüro Arnold Ernst in Offenburg. Ein höherer Verkaufserlös kann die Schulden wirksamer reduzieren und finanzielle Verluste minimieren. Die frühzeitige Zusammenarbeit mit einem Fachmann kann hierbei entscheidend sein.
Wann ist ein Notverkauf unvermeidlich?
Ein Notverkauf wird notwendig, wenn die Kreditraten nicht mehr bedient werden können oder der Wert der Immobilie zur Schuldentilgung genutzt werden muss. In diesen Fällen übernimmt der Insolvenzverwalter die Verkaufsabwicklung, wobei der Erlös direkt zur Begleichung der Schulden eingesetzt wird. „Der Eigentümer hat oft nur wenig Einfluss und muss mit einem Verkaufspreis unterhalb des Marktwerts rechnen, um die Gläubiger schnell zufriedenzustellen“, so Seigel.
Zusammenfassung
Für Hausbesitzer in Offenburg stellt eine Privatinsolvenz eine erhebliche Herausforderung dar. Ob ein Verkauf der Immobilie notwendig ist, hängt vom Wert der Immobilie, der Art ihrer Nutzung und den finanziellen Möglichkeiten des Schuldners ab. Häufig machen hohe Kosten oder die Notwendigkeit der Schuldentilgung einen Notverkauf unvermeidlich.
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Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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